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Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum
Wie „grün“ sind deine Blätter denn wirklich?

Immer früher legt sich die Dunkelheit über das Land, die strahlende Beleuchtung in der Stadt lässt Herzen höherschlagen und die Temperaturen fallen an den Nullpunkt – Die Adventzeit ist da und Weihnachten rückt immer näher. In Österreich ist der Brauch eines geschmückten Baumes in den Wohnzimmern an Heiligabend in vielen Haushalten nicht wegzudenken. Doch in Zeiten des immer bewussteren Klimaschutzes ist die Nachfrage nach umweltschützenden Alternativen zum herkömmlichen Christbaum immer größer geworden. Wer nicht auf die weihnachtliche Tradition verzichten, aber auch kein schlechtes Klimagewissen haben möchte, für denjenigen haben wir ein paar Lösungen parat, wie das Weihnachtsfest möglichst nachhaltig gestaltet werden könnte.


1. Der regionale Christbaum

Ein Teil der mit Schmuck und Süßigkeiten verzierten Bäume in unseren vier Wänden stammen aus ausländischen Christbaumkulturen, wie zum Beispiel Dänemark. Der lange Transportweg und die Anbaumethoden stellen eine Belastung für die Umwelt dar. 

Besser wäre es, auf eine regionale Tanne zurückzugreifen. Eine Möglichkeit hierfür ist, Weihnachtsbäume bei regionalen Förster:innen oder beim Forstamt zu kaufen. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann sich erkundigen, bei welchen Wäldern man sich seinen Favoriten vor Ort aussuchen und selbst schlagen kann. Bei beiden Optionen unterstützt du nicht nur die heimische Forstwirtschaft, sondern ersparst deinem Bäumchen auch unnötig lange Transportwege, was der Umwelt zugutekommt. 


2. Der Bio-Christbaum

Die traditionellen Weihnachtsbäume wachsen in der Regel in
monokulturellen Plantagen auf und werden mit Dünge- und
Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt. Dies schadet nicht nur der Natur,
sondern auch uns Menschen. Stellen wir den Baum nämlich in unser eigenes Reich,
gerät das Gift leichter in unsere Atemwege.

Bio-Christbäume hingegen werden meist in Mischkulturen groß. Durch den ökologischen Anbau sind sie nicht so anfällig für Ungeziefer und aus diesem Grund kommen bei ihnen auch weniger Pestizide zum Einsatz. Wenn ein Baum mit einem Siegel gekennzeichnet ist, das den ökologischen Anbauzertifiziert, kannst du dir sicher sein, dass es sich um einen Bio-Christbaumhandelt. Beispiele hierfür wären die Siegel Naturland, Demeter oder Bioland. 

3. Der Christbaum im Topf

Der Weihnachtsbaum im Topf – in Österreich gar nicht mal so eine Seltenheit. Der Vorteil daran ist, dass das Bäumchen nach seinem großen Auftritt an den Weihnachtstagen nicht im Müll landet, sondern wieder in die Erde eingesetzt und weiterleben kann. Ob du den Christbaum in deinem Garten einpflanzen oder wieder zurück in die Wälder bringen möchtest, ist ganz dir überlassen. Natürlich kannst du ihn auch im Topf lassen und den Balkon zu seinem neuen zu Hause erklären. Wenn dir die Idee eines lebendigen Weihnachtsbaumes gefällt, kannst du dich zum Beispiel an das österreichische Unternehmen „Greentree“ wenden. Dieses bringt dir eine Nordmanntanne an deinem persönlich ausgewählten Termin zu dir nach Hause und holt sie nach Wunsch auch wieder ab, um sie wieder im Wald einzupflanzen.


4. Der faire Christbaum

Weihnachten ist das Fest der Liebe, an dem wir an andere
denken. So auch bei der Herkunft unseres Weihnachtsbaumes – dabei sollten wir
darauf achten, unter welchen Bedingungen er produziert wurde. Der
Christbaumsamen wird in Georgien meist unter schwierigen Arbeitsvoraussetzungen
gepflückt. Wenn du das nicht unterstützen möchtest, kannst du beim Kauf
deines Baumes an verschiedene Verbände wenden, wie zum Beispiel Fair Trees. Bei
diesem Projekt wird sichergestellt, dass bei deinem gekauften Christbaum auf
Mensch und Natur Rücksicht genommen wurde.  Außerdem trägst du zur Bildung und Gesundheit der georgischen Bevölkerung bei. 

5. Der "Keinachtsbaum"

Es war einmal in Deutschland ein Mann namens Nico, der sich
fragte, wie er seinen Kindern einen Weihnachtsbaum bieten könnte, ohne eine
Tanne zu fällen. Nach langer Suche nach umweltbewussten Alternativen kam ihm
die Idee: der „Keinachtsbaum“. Die Rede ist von einem hölzernen Weihnachtsbaum.
Dieser besteht aus einem Ständer, der aus nachhaltig angebautem Eschenholz
gefertigt wurde, und Schnittgrün, das in das Holz gesteckt wird. Für das
Schnittgrün werden den Bäumen einzelne Zweige entnommen und dieses wird dann jedes Jahr frisch geliefert. Auf diese Art wird die Tanne nicht gefällt und kann im
Wald weiterwachsen. Wenn du dich nicht jährlich immer wieder aufs Neue um das
Schnittgrün kümmern möchtest, kannst du eine Baumpatenschaft eingehen. Dabei wird dein Geld für den Anbau, die Pflege und Ernte einer bestimmten Anzahl an Bäumen verwendet und im Gegenzug dazu bekommst du automatisch das Schnittgrün pünktlich zum Wunschtermin geliefert.  


6. Der selbst gebastelte Christbaum

Hier ist Einfallsreichtum gefragt – denn ein Weihnachtsbaum muss nicht immer echt sein. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Baum zu basteln, etwa aus Naturmaterialien wie Äste und Zweige. Es muss aber auch nicht immer eine Tanne sein, so kannst du deinen persönlichen Baum auch aus Papier herstellen. Eine weitere Option wäre, dir deinen Christbaum an der Wand aufzuzeichnen. Schmücken kannst du ihn zum Beispiel mit LED-Ketten. Was auch immer dich anspricht, deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

 

Die Weihnachtszeit ist eine wunderschöne Zeit und mit diesen
Tipps kannst du das Fest der Liebe gebürtig zelebrieren – ganz ohne schlechtem
Gewissen! 

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