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Bewusst konsumieren:
Nachhaltige Möbel

Nachhaltige und umweltfreundliche Materialien werden in der Möbelindustrie immer wichtiger. Auch Verbraucher:innen erkennen die Umweltauswirkungen der Möbel-produktion und legen verstärkt Wert auf nachhaltige Alternativen. Doch woran erkennst du eigentlich nachhaltige Möbel? Und worauf kannst du beim Möbelkauf achten?

Heimische Holzproduktion statt billigem Tropenholz 

Nachhaltige Möbelfirmen verwenden Materialien und Rohstoffe, die besonders langlebig sind und die unter umwelt- und sozial verantwortlichen Bedingungen hergestellt werden. Beim Rohstoff Holz wird darauf geachtet, Hölzer aus nachhaltiger, europäischer Produktion zu verwenden und dabei auf Tropenholz zu verzichten. Somit kann der globalen Bedrohung unserer Wälder durch illegalen Holzeinschlag im Regenwald Amazoniens, Indonesiens oder in den Wäldern Sibiriens Einhalt geboten werden. Die Verwendung von Tropenholz, wie etwa Teak oder Mahagoni, ist nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus sozialen Gründen problematisch, da die Löhne der Holzarbeiter:innen niedrig und die Arbeitsbedingungen in den Ursprungsländern meist schlecht sind.

Massivholz – langlebig, haltbar und recyclingfähig

Die Nutzung von Massivholz anstelle von zusammengeleimten Sperrholz stellt ein wichtiges Merkmal der nachhaltigen Möbelindustrie dar. Der Einsatz von Massivholz zeichnet sich im Vergleich zu Spanplatten durch eine höhere Qualität, Haltbarkeit und Stabilität aus. Außerdem können giftige Lacke und Kunststoffe vermieden und somit die Recyclingfähigkeit der Hölzer erhöht werden. Durch den Fokus auf Qualität, Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit entstehen weniger Müllberge, die sonst durch zahlreiche Wegwerfmöbel von Billig-Möbelhäusern zustande kommen. Denn: Je hochwertiger und langlebiger ein Produkt herstellt wird, desto seltener muss es überhaupt erst erzeugt werden.

Gesundheitsschädigende Schadstoffe wie Formaldehyde, die von der WHO als krebserregend eingestuft wurden, werden in nachhaltigen Möbelprodukten weitgehend vermieden. Die Holzoberflächen werden meist mit natürlichen Ölen oder Wachsen nachbehandelt und die verwendeten Leime und Kleber bei Holzprodukten sind schadstofffrei.

 

Nachhaltige Möbel von kleinen Unternehmen statt große Möbelhäuser

Nachhaltige, lokale Möbelbetriebe können dazu beitragen, die Umweltauswirkungen des Möbelkonsums zu reduzieren und lokale Wertschöpfungsketten zu fördern. Auch  Konsument:innen können ihren Beitrag zukünftig leisten, indem sie öfters auf Second-Hand Möbel sowie nachhaltig produzierte Möbel zurückgreifen.

Nachhaltige Möbelunternehmen wie Grüne Erde sind seit Jahrzehnten ein Paradebeispiel für eine umweltgerechte, sozial faire und wirtschaftlich erfolgreiche Möbelproduktion. Lokal produziert werden Möbel, Matratzen, Textilien und weitere Produkte an drei österreichischen Standorten. Auch das Naturholzmöbel-Unternehmen Team7, das Bettenfachgeschäft LaModula oder die Zirbenbettenmanufaktur Die Koje aus Vorarlberg sind nur einige von vielen Vorzeigebetrieben, die sich bereits im Bereich der nachhaltigen Möbelproduktion etabliert haben.

Second-Hand Möbel und Möbelselbstbau als sinnvolle Alternativen

Wer auf Gebrauchtware zurückgreift, kann die Umwelt schonen, Müllberge einsparen und dabei ganz individuelle Möbelstücke finden. Über Online-Plattformen wie Willhaben oder in lokalen Vintagegeschäften mit regelrechtem Kultstatus wie der Vintagerie, Indigo Express, Bananas oder der Glasfabrik in Wien kannst du nachhaltige, hochwertige und coole Möbel erstehen. Mit dem Kauf von Second-Hand- oder Vintage Möbeln schonst du nicht nur deine Geldbörse, sondern auch viele Ressourcen und Energie und trägst somit aktiv zum Klimaschutz bei.

Auch Do-it-Yourself und Upcycling von Möbeln wird immer verbreiteter und viele Menschen sind in ihren eigenen vier Wänden fleißig am Basteln. Wenn du Möbel selbst baust, alte Möbel verschönerst oder recycelte Materialien wiederverwendest, spart du jede Menge Müll und kannst dabei einzigartige und kreative Dinge entstehen lassen. Für den Möbelselbstbau brauchst du meist nur das passende Werkzeug und die richtigen Ideen, damit dein erstes Möbel-Projekt starten kann.

Nachhaltige Gütesiegel in der Möbelindustrie – Welche gibt es?

In der Möbelbranche gibt es, wie auch in anderen Bereichen, nicht „das eine Siegel“ der Nachhaltigkeit. Es gibt mehrere Siegel, die für unterschiedliche Nachhaltigkeitskriterien stehen. Hier sind einige bekannte Beispiele aufgelistet:

  • Ein verbreitetes und anerkanntes Siegel aus Deutschland ist der Blaue Engel, welches als Umweltzeichen an umweltschonende Produkte und Dienstleistungen vergeben wird.
  • Neben dem Blauen Engel gibt es innerhalb der EU auch das Österreichische Umweltzeichen, das Europäische Umweltzeichen und das Nordische Umweltzeichen.
  • Das FSC®-Siegel ist ein weltweit bekanntes Siegel für Holzprodukte und Papier.
  • Ein weiteres bekanntes Siegel ist PEFC, ein internationales Waldzertifizierungssystem, welches für Holz und Papier aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft steht.
  • Eine gute Übersicht zu allen relevanten Gütesiegel im Möbelbereich findest du hier.

Quellen:

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