Für Feinschmecker:innen verspricht der Frühling ein kulinarisches Hoch, denn: der Spargel hat Saison. Egal welcher Couleur, ob weiß, grün, oder violett- von Anfang April bis Ende Juni (traditionsgemäß bis zum 24. Juni, dem Johannistag) wächst der Spargel, von Liebhaber:innen auch das „weiße Gold“ genannt.
Die Geschichte des Spargels
Bevor der Spargel seinen vorherrschenden Einzug auf unsere Teller hielt, wurde er in Griechenland, Ägypten und China schon vor Tausenden von Jahren als Heilpflanze geschätzt. Insbesondere bei Blasenproblemen und Husten war seine heilende Wirkung gefragt.
Auch bei den Römern erfreute sich der Spargel großer Beliebtheit und wurde vermutlich durch deren Eroberungszüge in ganz Europa verbreitet, wobei auch zu jener Zeit die heilende Wirkung des Spargels vordergründig war, weshalb die Pflanze vor allem von Mönchen in Klostergärten angebaut wurde.
Erst im 16. Jahrhundert fand die Wende des Spargels- vom Heilmittel zum Genussmittel- statt und die Pflanze wurde insbesondere in Königshäusern vermehrt als wohlschmeckende Spezialität anerkannt.
Im 19. Jahrhundert fand die zweite Wende des Spargels statt: Der vormals nur grüne Spargel veränderte seine Farbe und wurde nun vorrangig als Bleichspargel (weißer Spargel) angebaut. Der Schmäh dabei ist nämlich: Grüner, weißer oder violetter Spargel unterscheiden sich nur durch ihre Anbauweise- die Pflanze ist genau die selbe. Der weiße Spargel wurde durch Zufall entdeckt: man hatte die Spargelpflanze mit Tontöpfen abgedeckt, um die Pflanze vor Ungeziefern und Tieren zu schützen. Durch die fehlende Sonneneinstrahlung wurde in der Pflanze kein Chlorophyl gebildet, welches für die Grünfärbung von Pflanzen verantwortlich ist, weshalb der Spargel weiß blieb.
Heutzutage werden die Wurzeln des Spargels mit einem Erdhaufen bedeckt, sodass am Ende weißer Spargel geerntet werden kann. Violetter Spargel ist im Grunde weißer Spargel, der aus dem Erdboden gewachsen ist und noch kurz dem Sonnenlicht ausgesetzt war.
Der Anbau des weißen Spargels ist aufgrund dessen sehr aufwendig, da frühmorgends und abends kontrolliert werden muss, ob der Spargel nicht schon durch die Erdoberfläche treibt. Dies ist an den feinen Rissen an der Erdoberfläche zu erkennen. Ein zu erntender Spargel wird vorsichtig ausgegraben und mit einem speziellen Erntemesser „gestochen“. Anschließend wird die unversehrte Wurzel wieder mit Erde bedeckt, um das „lichtlose“ Heranwachsen des neuen Spross zu gewährleisten.
Falls dein, wenn nicht eh schon längst bestehender, Gusto auf Spargel nun geweckt sein sollte, liefern wir hier natürlich Inspiration für neue Spargelkreationen in der Küche:
Rezept für einen Frühlings- Spargelsalat
Zutaten für 4 Portionen
- 50g Parmesan (oder anderer würziger Käse)
- 70g Walnüsse, gehackt und leicht angeröstet
- 40g Brotkrümel (altes gehäckseltes Brot, oder frisches Brot zerkrümeln und im Ofen oder in der Pfanne knusprig rösten)
- Abrieb von 1 Zitrone
- Saft von 1 Zitrone
- 1 TL Salz
- Pfeffer
- Chilliflocken
- 500g frischer grüner Spargel (holzige Enden entfernen)
- 15g Minze
- Ölivenöl
Zubereitung
Brotkrümel, Parmesan, Walnüsse, Salz, Pfeffer, Chili und Zitronenabrieb in einer Schüssel vermengen. Den Spargel in ganz feine Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl ganz kurz scharf anbraten, sodass er immer noch schön knackig ist. Brotkrümel- Mischung mit Spargel vermengen, Zitronensaft und gehackte Minze beimengen. Mit Olivenöl marinieren und gegebenenfalls nachwürzen und schon ist der frische Frühlingssalat fertig zum Servieren.
Viel Spaß beim Nachkochen und wohl bekommt’s!