In der Dunkelheit liegt die Kraft – auch 2024 hat sich dies die Welt zu Herzen genommen und am 23. März um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde die Lichter gelöscht. So legte sich die Finsternis nicht nur über einzelne Häuser und Wohnungen, sondern auch ganze Gebäude und sogar Wahrzeichen erstrahlten nicht wie gewohnt in ihrem hellen Glanz. Kaum zu glauben, dass gerade diese jährliche, dunkle Stunde wieder Licht in unsere Zukunft bringen soll. Doch genau dies ist der Zweck der sogenannten „Earth Hour“.
„Ein leuchtendes Beispiel für den Klimaschutz“
Am 31. März 2007 wurde in Australien Geschichte geschrieben: 2,2 Millionen Haushalte in Sydney schalteten erstmals zur selben Zeit für 60 Minuten ihr Licht aus. Hinter dem Spektakel stand die „World Wide Fund of Nature“ (WWF), eine der größten und stärksten Naturorganisationen der Welt. In dieser kurzen Zeit der Dunkelheit gingen vielen Menschen rund um den Globus ein Licht auf.
Die sogenannte „Earth Hour“ war geboren. Die dahintersteckende Idee ist recht einfach: Einmal im Jahr sieht sich die Bevölkerung weltweit berufen, sich für den Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Zu diesem Zweck werden die Lichter zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr Ortszeit gelöscht. Mittlerweile steht nicht nur Australien der Sinn nach einem gesünderen Planeten, sondern Länder und Städte aller Kontinente schließen sich der Aktion an. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Ziel der Earth Hour nicht unbedingt im Energiesparen durch das Ausschalten des Lichts liegt. Vielmehr ist es ein symbolischer und friedlicher Protest, im Zuge dessen mehr Einsatz für Klima- und Umweltschutz seitens der Politik und Wirtschaft gefordert und ein Zeichen für demokratische Grundwerte gesetzt wird.
Die Stunde der Erde 2024
Bereits zum 18. Mal hüllten sich ganze Städte überall auf der Welt in Dunkelheit. Wie immer fand die Earth Hour im März eines jeden Jahres, 2024 fiel sie auf den 23. März, statt. Der WWF spricht von einem vollen Erfolg – allein in Deutschland nahmen 550 Städte an der symbolträchtigen Initiative teil und verlangten konkretere Klimaschutzmaßnahmen. Auch 2024 beteiligten sich weltweit zahlreiche Millionen-Städte an der Protestaktion, wie etwa Tokyo, Rom oder Neu-Dehli.
Pflanzenbasierte Ernährung im Mittelpunkt
Heuer widmete der WWF die Stunde der Erde ganz dem Thema pflanzenbasierter Ernährung. „Indem wir uns für eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung entscheiden, setzen wir nicht nur ein Zeichen, sondern tragen direkt zum Klimaschutz bei.“ erklärte Julia Haslinger vom WWF Österreich die Entscheidung für die Wahl der Thematik. Denn nach der Expertin sind 37% der weltweiten Treibhausgasemissionen auf die Produktion, Verarbeitung und Verschwendung der Nahrungsmittel zurückzuführen. Da besonders tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Milch dem Klima und der Umwelt schaden würden, sollte vermehrt auf eine pflanzenbasierte Ernährungsweise gesetzt werden.
Mach mit! – Hour Bank für aktiven Klimaschutz
Wem es nicht reicht, die Beleuchtung abzuschalten, und das Gefühl vorantreibt, noch mehr tun zu wollen, dem könnte die sogenannte „Hour Bank“ interessieren. Diese Initiative ermutigte erstmals 2023 im Rahmen der Earth Hour aktive Gemüter auf der ganzen Welt zusammenzufinden und einige Stunden ihrer Zeit umweltschützenden Aktivitäten zu widmen. Schon im ersten stattfindenden Jahr konnten 410.000 Stunden gesammelt werden. 2024 soll diesen Wert toppen: Der WWF Deutschland hat zum Beispiel ab dem 1. März folgende fünf Aktivitäten angeboten, die im Zeichen des Klimaschutzes oder in der Stärkung der Demokratie standen:
1. In der Earth-Hour-Karte eintragen
Alle, die an der Earth Hour teilnehmen wollen, sollen sich in der Earth-Hour-Karte eintragen und solidarisch zusammen das Licht um 20.30 Uhr abschalten. Damit will Deutschland nicht nur zeigen, dass die Initiative umgesetzt wird, sondern auch wie viele tatsächlich daran teilnehmen.
2. Clean-Up für eine saubere Nachbarschaft
Finde dich mit deinen Freund:innen oder Nachbar:innen zusammen und säubert als Gruppe die Straßen und Parks in eurer Umgebung.
3. Quatschtanten aufgepasst
Triff dich mit deinen Freund:innen und deiner Familie und tauscht euch gegenseitig beispielsweise beim gemeinsamen Kochen aus.
4. Nutze die Stunde zum Lernen
Die WWF-Akademie bietet drei kostenlose, einstündige Kurse zu verschiedenen Umwelt- und Klimathemen an. Ob allein oder mit Freund:innen – In den Einheiten kannst du interaktiv deine Kompetenzen erweitern.
5. Jedes Grad zählt - nachhaltig waschen
Nachhaltig Kleidung waschen ist nicht schwer. Ein Schonwaschgang spart viel Geld, Strom und CO2.
Die nächste Earth Hour lässt nicht lange auf sich warten: Am Samstag, dem 29. März 2025, ist es auch schon wieder so weit. Trage dir das Datum in deinen Kalender ein und widme dich auch in diesem Jahr einer Stunde lang der Verbesserung unseres Planeten.
