Sukkulente, Monstera, Ficus oder Philodrendron – Zimmerpflanzen haben neben ihrer schönen Optik auch einen positiven Effekt auf das eigenen Wohlbefinden. Räume werden durch sie gemütlich, sie filtern Sauerstoff und reinigen somit unsere Luft. Das verbesserte Raumklima erhöht laut Studien sogar unsere geistigen Fähigkeiten und steigert unser tägliches Energie-Level.
Der Topfpflanzenmarkt boomt und die internationale Pflanzenzucht ist seit vielen Jahren ein profitables Geschäft. Auch auf Instagram sind Millionen Posts zu Zimmerpflanzen unter dem Hashtag #urbanjungle zu finden und zahlreiche Influencer:innen posen gerne mit Aloe Vera, Bogenhanf und anderem Grünzeug in ihren Wohnungen.
Grün und global – aber auch nachhaltig?
Immer mehr Menschen folgen dem Pflanzen-Hype und kaufen sich Grünpflanzen in rauen Mengen. In den allermeisten Fällen sind tropische Zimmerpflanzen aber von weit her importiert und die Herkunft ist für Konsument:innen oft nicht transparent und nachvollziehbar. Grundsätzlich bekommt jede Pflanze einen EU-Pflanzenpass, auf dem jedoch nur das letzte Land, in dem relevante Maßnahmen durchgeführt wurden, stehen muss. Das Ursprungsland, aus dem das Saatgut stammt, wird dabei nicht genannt. So kann es beispielsweise passieren, dass Stecklinge aus afrikanischen Ländern zuerst in einem europäischen Land wie den Niederlanden aufgezogen und anschließend in andere Länder weiterverkauft werden. Der Anbau in Ländern des globalen Südens ist zwar klimatisch optimaler für die Pflanzen, jedoch brauchen sie auch genügend Wasser, das dort oft nicht ausreichend vorhanden ist. Die Pflanzen benötigen in der Anfangsphase viel Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel und die weitere Aufzucht wird oftmals in energieintensiven Gewächshäusern betrieben.
Tipps für nachhaltige und regionale Zimmerpflanzen
1. Second Hand statt Neukauf
Eine wunderbare Möglichkeit, Pflanzen nachhaltig und regional zu beziehen, sind Secondhand-Pflanzen. Auf Plattformen wie Willhaben oder auf Pflanzentausch-Events in deiner Region hast du Gelegenheit, dir richtig schöne und große Pflanzen zu einem günstigen Preis ins Haus zu holen.
2. Do it yourself-Projekte für Zuhause
Wenn du dein Zuhause gerne mit vielen Pflanzen gestalten und mühelos Leben in langweilige Wohnungsecken bringen möchtest, dann kannst du deine Pflanzen durch Ableger und Stecklinge ganz einfach selbst vermehren. Auch das Teilen von Pflanzen ist möglich, wenn diese zu groß werden und umgetopft werden müssen. Bei diesen Varianten sparst du jede Menge Geld, denn große Pflanzen neu zu kaufen ist oft kostspielig. Außerdem reduzierst du damit den Bedarf an neuen Pflanzen und vermeidest Verpackungsmüll. Eine Anleitung, wie die Vermehrung mit Ablegern und Stecklingen und das Teilen von großen Pflanzen funktioniert, findest du hier.
3. Die richtige Pflanzenwahl
Die „richtigen“ Pflanzen für deine Wohnung einzukaufen, kann auch einen erheblichen Unterschied in puncto Nachhaltigkeit machen. Denn jede Pflanze braucht unterschiedliche Bedingungen, um gut zu wachsen. Wenn du vor dem Kauf überlegst, wie viel Sonnenlicht deine Pflanze benötigt oder welche Luftfeuchtigkeit und Temperatur bei dir vorherrschen, findest du bestimmt die passenden Topfpflanzen für deine Wohnung.
4. Siegel und Zertifikate bei Zimmerpflanzen
Zu guter Letzt kannst du beim Pflanzenkauf sowohl auf offizielle Biolabels wie das EU-Biosiegel, auf das Österreichische Umweltzeichen oder das Zertifikat Global-G.A.P. achten. Auch Bio-Gärtnereien und Online-Shops für Bio-Zierpflanzen sind eine gute Adresse für nachhaltigere und regionalere Zimmerpflanzen.