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Nachhaltigkeit beim Onlineshopping

Für viele wird Einkaufen in echten Läden immer uninteressanter. Der Onlinehandel hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt, aber auch der Alltag von vielen Menschen findet immer häufiger im digitalen Raum statt. Neben der Vernetzung auf Social-Media-Kanälen und der digitalen Informationsbeschaffung steigt seit einiger Zeit auch das Interesse am Onlinshopping.  

Onlineshopping bietet viele Vorteile

Bequemlichkeit und Entspannung stehen ganz oben auf der Liste, wenn es um die Gründe für den Einkauf im Netz geht. Denn was ist gemütlicher, als von der eigenen Couch aus per Smartphone oder Laptop online Produkte zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen? Der Einkauf in Geschäften vor Ort ist dagegen oft mit Hektik, Stress, langen Warteschlangen und einer „Herumsucherei“ nach der richtigen Ware verbunden. Darüber hinaus findet man in Onlineshops oft günstigere Preise als im stationären Handel, da die Mehrkosten für Verkaufsräume und die Warenpräsentation komplett wegfallen. Auch das digitale Einkaufserlebnis hat sich durchaus weiterentwickelt und so kann man beispielsweise verschiedene Zahlungsmethoden wählen oder die Kaufabwicklung auch zu einem späteren Zeitpunkt abschließen.

Design ohne Titel - 1
Eine Person liegt auf der Couch und schreibt auf einem Notebook

Wenn es um das Thema Umweltfreundlichkeit geht, kann Onlineshopping oft sogar besser sein als ein Einkauf in der Stadt. Jedoch sollten bei Berechnungen immer verschiedene Aspekte miteinbezogen werden – von der Paketgröße und den Verpackungsarten bis hin zu allen Lieferwegen, Retoursendungen und dem Energieverbrauch, der bei einem Produkt entsteht. Laut deutschem Umweltbundesamt entfallen drei Viertel der Treibhausgasemissionen eines Produktes immer auf die Herstellung und nur maximal ein Zehntel auf den Handel und Transport. Ob ein Einkauf online oder vor Ort besser ist, hängt zudem auch von den Arbeitsbedingungen im Versandhandel und von der Frage ab, wie wir zukünftig mit der Problematik des Ladensterbens in Innenstädten umgehen wollen.

Ressourcenverschwendung und hoher Energieverbrauch

Der Onlinehandel boomt nicht nur, sondern zerstört gleichzeitig auch die Natur. Was für Konsument:innen beim Online-Shopping besonders bequem ist, führt im Einzelhandel zu einem logistischen Mehraufwand: die Pakete müssen gelagert, aufwändig verpackt und in kurzer Zeit geliefert werden. Zudem verursachen die Retoursendungen jede Menge CO2-Emissionen. Denn durch die Berge an Papier, Karton und Plastik, die für die aufwändigen Verpackungen verwendet werden,  entstehen große Mengen an Müll. Dazu kommt, dass es für viele Unternehmen oft günstiger ist, zurückgesendete Artikel zu vernichten, als diese wieder zu lagern, neu zu verpacken oder an wohltätige Organisationen zu spenden.

Eine Person schiebt einen Paketwagen durch ein Paketzentrum

Wie du Onlineshopping nachhaltiger gestalten kannst

1. Nachhaltige Produkte auch online bevorzugen

Im Prinzip gilt für den Onlinehandel das gleiche wie für den Einkauf vor Ort. Bei der Herstellung und Nutzung von Produkten entstehen grundsätzlich die meisten Umweltprobleme. Wenn du also auch beim Onlineshopping auf Nachhaltigkeit achten möchtest, kannst du zu der vielfältigen Auswahl an umweltfreundlichen Produkten greifen und diese auch möglichst umweltschonend und lange nutzen. Nachhaltige und zertifizierte Produkte findest du meistens in Onlineshops, die sich auch auf solche Waren spezialisiert haben. Auch auf Online-Secondhandbörsen für Mode, Elektronik oder Möbel kannst du das reichhaltige Angebot nutzen und nachhaltig einkaufen.

2. Retouren vermeiden

Auch wenn der Transport verhältnismäßig meist weniger Umweltbelastungen verursacht als die Herstellung, sollte trotzdem darauf geachtet werden, Retouren zu vermeiden. Vor allem bei Kleidung und Schuhen ist die Rücksendequote sehr hoch, da die Waren online nicht vorher ausprobiert und geprüft werden können. Durch viele retournierte Waren entsteht ein hohes Transportaufkommen und jede Menge Verpackungsmüll. Im schlimmsten Fall werden zurückgesendete Waren sogar komplett entsorgt. Retoursendungen kannst du vermeiden, indem du dich so genau wie möglich online über das Produkt informierst, dich bei Kleidung beispielsweise an vorhandenen Größentabellen orientierst und Produktbewertungen von Kund:innen durchliest. Falls du dir nicht ganz sicher bist, kannst du dasselbe Produkt auch auf Online-Sencondhandbörsen oder im Einzelhandel vor Ort kaufen.

Ein Retourenpaket wird einer Person in die Hand gegeben

3. Sammelbestellungen vorziehen

Wenn du beim Onlineshopping Produkte gebündelt bestellst, wird dadurch weniger Transportaufwand verursacht. Eine Sammelbestellung mit deinen Freund:innen oder Arbeitskolleg:innen ist oft eine gute Möglichkeit, Einzelbestellungen zu vermeiden und darüber hinaus Versandkosten zu einzusparen.

4. Pakete beim ersten Zustellversuch annehmen

Um Transportemissionen bei der Lieferung zu vermeiden, solltest du bei den Zustellversuchen sicherstellen, dass du auch wirklich zu Hause bist und das Paket entgegennehmen kannst. Denn gerade bei der Lieferung kommt es häufig zu erfolglosen Zustellversuchen und Pakete müssen zusätzliche Kilometer zurücklegen. Bei vielen Onlineshops kannst du auch einstellen, in welche Paketstationen das Paket geliefert werden soll. Am besten wählst du eine Station, die zu Fuß oder mit dem Rad von dir aus erreichbar ist. Zusätzlich kannst du einstellen, dass die Ware bei deinen Nachbar:innen abgelegt werden kann. So kannst du mit ein wenig Planung unnötige Transporte zukünftig vermeiden.

Ein Paket wird vor einer Haustüre persönlich zugestellt

Zusätzlich zu den genannten Tipps solltest du auf die Angabe der richtigen Versandadresse achten und auf sogenannte Expresslieferungen, die hohe Transportemissionen verursachen, möglichst verzichten. Wenn du Müll vermeiden willst, kannst du das Verpackungsmaterial auch aufheben und wiederverwenden.

Quellen

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