„Geld regiert die Welt.“ Dieser Satz beherbergt sehr viel Wahrheit und hinterlässt dabei einen faden Beigeschmack. Denn, wer Geld hat, hat Macht – Und wer Macht hat, hat Einfluss auf die Welt. Und angesichts der gewaltigen dubiosen Konzerne und Banken, die offenbar die Zügel dieser Welt in ihren Händen halten, möchte man gerne des Öfteren das Handtuch werfen und den Kopf in besagten Sand stecken. Aber! Es gibt immer mehr Menschen und Initiativen, die sich folgende Frage stellen: „Mit welchem Geld regieren wir die Welt?“
Aus dieser Frage entstand der Begriff „Green Money“ oder „Grünes Geld“ bzw. synonyme Ausdrücke wie sustainable finance, sozial- ökolgische Geldanlagen, etc. Unter diesen Begriffen werden nachhaltige Geldanlagen verstanden, bei deren Investment ökolgische, soziale und ethische Aspekte berücksichtig werden. Durch grüne Geldanlagen gelingt das Mobilisieren von Kapital für den Klimaschutz und die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft, indem in Unternehmen investiert wird, die ökolgische und soziale Projekte verfolgen und damit einen gesellschaftlichen Nutzen erzeugen.
Wohin unser Geld fließt, hat Einfluss darauf, wohin sich die Welt entwickelt. Und je mehr Menschen sich dazu entscheiden, ihr Geld in nachhaltige Anlagen zu investieren, desto größer ist das Potential für eine nachhaltige und sozial gerechte Zukunft.

Der Unterschied von nachhaltigen zu konventionellen Banken
Banken nutzen das eingelegte Geld ihrer Kund:innen und investieren dieses im Markt. Konventionelle Banken verfolgen dabei primär das Ziel, den Profit für ihre Aktionäre zu maximieren, weshalb ihre Entscheidungen hauptsächlich auf wirtschaftlichen Überlegungen basieren. Diese Banken investieren in eine breite Palette von Industrien, einschließlich solcher, die möglicherweise schädliche Umwelt- und Sozialpraktiken unterstützen, wie etwa fossile Brennstoffe oder die Rüstungsindustrie. Ihre Risiko- und Renditebewertungen erfolgen primär auf finanzieller Basis.
Im Gegensatz dazu streben nachhaltige Banken eine Förderung der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit an. Sie suchen eine Balance zwischen finanziellen Erträgen und positiven sozialen sowie ökologischen Auswirkungen. Entscheidungen werden nicht nur aufgrund finanzieller, sondern auch ökologischer und sozialer Kriterien getroffen und es wird gezielt in Projekte und Unternehmen investiert, die positive soziale und ökologische Auswirkungen haben, beispielsweise in erneuerbare Energien oder soziale Wohnungsbauprojekte. Sie meiden Investitionen in Sektoren, die als schädlich für die Umwelt oder die Gesellschaft gelten, und bewerten ihre Investitionen auch nach Nachhaltigkeitskriterien.
Wie erkenne ich, ob eine Bank nachhaltig ist?
Mittlerweile gibt es verschiedene Nachhaltigkeitssiegel und Audits im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen. Das FNG-Siegel ist beispielsweise ein Gütesiegel für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum, das vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) vergeben wird. Es dient als Qualitätsstandard und Orientierungshilfe für Anleger:innen, die in nachhaltige Finanzprodukte investieren möchten und analysiert Fonds anhand der ESG- Kriterien.
Die ESG-Kriterien sind ein Rahmenwerk zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen und Investitionen. ESG steht für Environmental (Umwelt: Klimaschutz, Ressourceneffizienz und den Schutz der Biodiversität), Social (Soziales: Arbeitsstandards, Menschenrechte und die Förderung sozialer Projekte) und Governance (Unternehmensführung: ethische Geschäftspraktiken, Transparenz und die Unternehmensführung.). Diese Kriterien helfen, die Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Investitionen zu bewerten.

Darüber hinaus helfen dir auch auch folgende Punkte, um zu erkennen, ob eine Bank nachhaltig ist:
– Nachhaltigkeitsberichte: Eine nachhaltige Bank veröffentlicht regelmäßig umfassende Nachhaltigkeitsberichte. Diese Berichte sollten detaillierte Informationen über die ESG-Leistung der Bank enthalten, einschließlich spezifischer Ziele, Maßnahmen und erzielter Fortschritte.
– Transparenz: Die Bank sollte offenlegen, wie sie ESG-Kriterien in ihre Geschäftsprozesse und Investitionsentscheidungen integriert. Dies umfasst klare Informationen über ihre Nachhaltigkeitsstrategie und die angewandten Methoden zur Bewertung und Überwachung von ESG-Faktoren.
Wohin fließt dein Geld?
Vielleicht kann dich dieser Artikel dazu inspirieren, mit einem Wechsel zu einer nachhaltigen Bank zu liebäugeln. Denn allein mit der Wahl der Bank, auf der unser Geld liegt, haben wir Macht und Einfluss auf die Entwicklung unserer Zukunft. Das Einzige, was zu tun ist, ist die Bank zu wechseln- und das ist weniger aufwendig als vielleicht befürchtet, denn die neue Bank kümmert sich um alle Schritte und Transferarbeiten und sorgt für einen reibungslosen Wechsel.
Geld verändert die Welt. Und wenn’s nur deine paar Groschen sind. Denn wenn viele Menschen ihre paar Groschen zusammenlegen, wird’s plötzlich zu einem Vermögen- und das vermag viel zu bewegen.