Warum CO2 oft stärker betont wird als andere Treibhausgase
CO2 (Kohlendioxid) gilt als Hauptverursacher des anthropogenen Klimawandels, also des vom Menschen verursachten Klimawandels. Auf Grund dessen wurde der Begriff „CO2-Ausstoß“ als Sammelbegriff für Treibhausgasemissionen etabliert.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass der Klimawandel durch eine Vielzahl von Treibhausgasen beeinflusst wird.
Klimawirksamkeit (Global Warming Potential, GWP):
Die Gase unterscheiden sich in ihrer Klimawirksamkeit, also ihrem Einfluss auf den Treibhauseffekt. Das GWP ist eine Messgröße, die die Wirksamkeit von Gasen, deren Verweildauer in der Atmosphäre und deren Fähigkeit Wärme zu speichern, vergleicht.
In der Tabelle siehst du die unterschiedlichen Klimawirksamkeiten (Global Warming Potentials, GWPs) der Gase:
Der Grafik ist zu entnehmen, dass CO2 eine Klimawirksamkeit von 1 hat, während SF6 ein GWP von 23 900 hat. Das bedeutet also, dass ein SF6 – Molekül das Klima 23.900- mal so stark beeinflusst wie ein CO2 – Molekül.
Wieso reden wir dann immer alle von „CO2“ und nicht von „SF6“?
Wegen seiner Häufigkeit:
CO2 ist das Gas, das mit Abstand am meisten ausgestoßen wird.
In Österreich nimmt CO2 einen Anteil von 85% der gesamten Treibhausgasemissionen ein.
Gründe, warum CO2 stärker betont wird als andere Treibhausgase:
- Dominanz der Emissionen:
CO2 ist das am häufigsten emittierte Treibhausgas, das durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Die Hauptquelle von CO2-Emissionen ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas zur Energieerzeugung, im Verkehr und in der Industrie. - Das Kioto-Protokoll:
Das Kyoto-Protokoll, auch bekannt als das Kyoto-Abkommen, ist ein internationales Umweltabkommen, das erstmals 1997 in der japanischen Stadt Kyoto verabschiedet wurde und 2005 in Kraft trat. Das Ziel des Protokolls besteht darin, die weltweiten Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Um die Komplexität der Thematik zu vereinfachen und einem größeren Kreis an Menschen verständlich, bzw. zugänglich zu machen, hat sich die Wissenschaft auf eine Sammelbezeichnung geeinigt, nämlich CO2. Damit fiel die Entscheidung für jenes Gas, das am häufigsten vorkommt. - Lange Verweildauer in der Atmosphäre:
CO2 hat eine vergleichsweise lange atmosphärische Verweildauer, was bedeutet, dass es für viele Jahrhunderte in der Atmosphäre bleibt. Dies führt dazu, dass CO2-Emissionen sich über lange Zeiträume ansammeln und einen nachhaltigen Einfluss auf das Klima haben. - Messbarkeit:
CO2-Emissionen lassen sich im Vergleich zu anderen Gasen gut messen und quantifizieren, sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Dies ermöglicht es, den Fortschritt bei der Reduzierung von Emissionen zu überwachen und politische Maßnahmen zu entwickeln. - Verantwortlichkeit:
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Öl und Erdgas, ist die Hauptquelle für menschengemachtes CO2. Diese fossilen Brennstoffe werden in vielen Bereichen eingesetzt, einschließlich Energieerzeugung, Verkehr und Industrie. Daher sind CO2-Emissionen eng mit menschlichen Aktivitäten und wirtschaftlichen Prozessen verbunden. - Globaler Einfluss:
CO2 hat einen globalen Einfluss auf den Klimawandel, da es sich gleichmäßig in der Atmosphäre verteilt. Andere Treibhausgase, wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O), haben eine kürzere atmosphärische Verweildauer und können regionale oder sektorale Unterschiede aufweisen. - Kumulative Emissionen:
Die Gesamtmenge an CO2, die seit Beginn der industriellen Revolution in die Atmosphäre freigesetzt wurde, ist beträchtlich und wächst weiterhin. Die lange Verweildauer des Gases hat zu einer drastischen Akkumulation der atmosphärischen CO2-Konzentrationen geführt, was wiederum die globale Erwärmung vorantreibt.
Es ist dennoch wichtig zu beachten, dass andere Treibhausgase, insbesondere Methan, ebenfalls erheblich zum Klimawandel beitragen. In den letzten Jahren wurde die Aufmerksamkeit vermehrt auf Methanemissionen gelenkt, da Methan ein viel stärkeres Treibhausgas pro Molekül ist als CO2, auch wenn es in geringeren Mengen in der Atmosphäre vorhanden ist.
Die Betonung von CO2-Emissionen bedeutet daher nicht, dass andere Treibhausgase vernachlässigt werden, sondern spiegelt vielmehr die historische Bedeutung von CO2 in den Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels wider. Die Wissenschaft und auch die Politik berücksichtigen die Rolle aller Treibhausgase bei der Entwicklung von Klimaschutzstrategien.
Mit unserer Arbeit bei pro local wollen wir ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und dabei helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen durch lokale Wertschöpfungsketten zu reduzieren. Wie erhoffen, dass wir durch unser Label Konsument:innen über die Herkunft von Produkten aufklären und somit umweltfreundliche Entscheidungen bestärken können. Mehr Informationen dazu findest du in Part IV dieser Reihe.
Quellen: Umweltbundesamt