Konsum- vs. Produktionsbasierte Emissionen
In der Debatte über den Klimawandel und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Ein bedeutender aber oft missachteter Aspekt, ist der Unterschied zwischen konsumbasierten und produktionsbasierten Treibhausgasemissionen. Dieser Beitrag wirft einen genaueren Blick auf diese beiden Konzepte.
Produktionsbasierte Emissionen: Die getragene Verantwortung
Produktionsbasierte Treibhausgasemissionen beziehen sich auf die Menge an Treibhausgasen, die bei der Herstellung von Gütern und Dienstleistungen innerhalb eines bestimmten geografischen Gebiets oder Landes entstehen. Diese Emissionen werden üblicherweise als „territoriale Emissionen“ oder „direkte Emissionen“ bezeichnet, da sie direkt auf die Produktionsaktivitäten innerhalb der Landesgrenzen zurückgeführt werden können.
Konsumbasierte Emissionen: Die versteckte Last
Konsumbasierte Emissionen berücksichtigen die gesamten Treibhausgasemissionen, die mit der Produktion von Gütern verbunden sind, einschließlich der Emissionen, die in anderen Ländern entstehen. Dies ermöglicht eine umfassendere Sichtweise auf die Umweltauswirkungen, die durch den Konsum eines Landes verursacht werden. Im Gegensatz zu produktionsbasierten Emissionen, die die Emissionen am Herstellungsort berücksichtigen, nehmen konsumbasierte Emissionen den Ort in den Blick, an dem die Produkte konsumiert werden. Dies ist besonders relevant in Zeiten globaler Handelsnetzwerke, in denen viele Produkte über internationale Lieferketten beschafft werden. Dies veranschaulicht, dass Länder mit geringen produktionsbasierten Emissionen dennoch erhebliche Umweltauswirkungen haben können, wenn sie eine große Menge an importierten Gütern konsumieren.
Es erfolgt eine Verschiebung der Verantwortung für die Emissionen von dem Land, in dem die Produkte hergestellt wurden, zu dem Land, das sie konsumiert.
Was nun?
Österreich hat bereits Maßnahmen ergriffen, um seine produktionsbasierten Emissionen zu senken. Investitionen in erneuerbare Energien, die Förderung energieeffizienter Technologien und die Bestrebungen für einen Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft sind Beispiele dafür.
Länder stehen jedoch vor der Herausforderung, nicht nur die eigenen Emissionen zu reduzieren, sondern auch die globalen Auswirkungen ihres Konsumverhaltens anzugehen. Um konsumbasierte Emissionen zu verringern, ist ein Umdenken im Konsumverhalten erforderlich. Eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Produkte, die Unterstützung lokaler Erzeugnisse und eine generelle Änderung des Konsumverhaltens sind wesentliche Schritte dahin.
Einen Anstoß zur Veränderung vom Konsumverhalten können Informationskampagnen und Produktkennzeichnung über Labels leisten: sie schaffen Klarheit und können Konsument:innen dabei unterstützen, ökologische Entscheidungen zu treffen.
Genau aus diesem Grund wurde das pro local Label gegründet:
Um Konsument:innen eine vertrauenswürdige Kennzeichnung von Produkten aus regionaler Erzeugung zu bieten.
Quelle: Umweltbundesamt