Pflanzliche Speiseöle werden aus ölreichen Samen und Früchten gewonnen. Doch woher kommen eigentlich unsere Speiseöle? Und was solltest du beim Kauf von pflanzlichen Ölen beachten?
In der EU werden hauptsächlich Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl und Sojaöl hergestellt. In geringeren Mengen werden auch Maiskeimöl und Leinöl produziert. Mediterrane Länder wie Griechenland, Italien oder Spanien haben sich vor allem auf die Produktion von Olivenöl spezialisiert, wohingegen mitteleuropäische Länder den Fokus auf die Herstellung von Rapsöl, Sonnenblumen- und Sojaöl gelegt haben. Rapsöl hat in ganz Europa mengenmäßig den höchsten Anteil an der Speiseölproduktion. Auch in Österreich steht dieses Speiseöl an der Spitze, gefolgt von Soja-, Sonnenblumen- und Kürbiskernöl. In geringen Mengen und von kleineren Betrieben werden österreichweit auch Leindotteröl, Hanföl, Walnussöl, Distelöl, Mohn- und Traubenkernöl hergestellt.
Woher ein Speiseöl stammt, hängt also stark von der Art des Öls und von der Verfügbarkeit der Ölsaaten und -früchte ab. Speiseöl gehört in Europa jedenfalls zu den Produkten, die sehr häufig aus Übersee importiert werden, wie beispielsweise Palmöl aus Malaysia oder Sojaöl aus Argentinien. Wie bei allen Lebensmitteln ist auch bei Speiseölen die Lebensmittel- und Herkunftsbezeichnung auf der Verpackung zu beachten, um den Ursprungsort des Produkts zu erkennen. Weit hergereiste Speiseöle, wie etwa Palmöl oder Kokosöl, sind aufgrund deren vielfältigen Eigenschaften auch in zahlreichen verarbeiteten Produkten und Fertigprodukten, wie etwa Margarinen, Keksen oder Schokocremes zu finden. Obwohl die Palmölproduktion seit Jahren wegen Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, wird Palmöl weiterhin in großen Mengen in der Lebensmittelindustrie verarbeitet.
Öle & Fette - hochwertig, ungesättigt und kaltgepresst
Speiseöle und Fette sind ein wichtiger Bestandteil in unserer Ernährung. Nahrungsfette liefern und speichern in unserem Körper Energie, sie sind kalorienreich und Träger von wichtigen, fettlöslichen Vitaminen. Sie schützen außerdem unsere inneren Organe und sind ein Geschmacksträger. Bei Speiseölen sollte man im Idealfall darauf achten, dass diese hochwertig, biologisch und regional hergestellt werden.
Was bedeutet hochwertig?
Hochwertig sind Öle dann, wenn sie einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und einen niedrigen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufweisen. Das Fettsäurenverhältnis spielt also eine wichtige Rolle. Zu den gesättigten Fettsäuren zählen beispielsweise Butter, Schlagobers, Fleisch, Kokos- und Palmkernfett. Zu den einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören hauptsächlich Pflanzenöle, Nüsse, Samen aber auch fettiger Fisch. Innerhalb der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wird zwischen Omega 6- und Omega 3-Fettsäuren unterschieden. Besonders Omega 3-Fettsäuren werden als gesundheitsfördernd betrachtet und sollten häufiger in den Speiseplan integriert werden. Dazu zählen vor allem Leinöl, Walnussöl und Hanföl.
Mehr pflanzliche, kaltgepresste und biologische Öle
Generell wird empfohlen, den Anteil von tierischen Fetten in der Nahrung zu reduzieren. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollen in der Ernährung etwa ein Drittel der Fette aus tierischen und zwei Drittel aus pflanzlichen Quellen stammen.
Die Verwendung von biologischen, kaltgepressten und nicht raffinierten Ölen ist nicht nur vorteilhaft für deine Gesundheit, sondern auch ökologisch gesehen am sinnvollsten. Denn bei der Kaltpressung wird weniger Energie benötigt als bei der Warmpressung und es werden keine chemischen Zusätze eingesetzt. Bei nicht raffinierten Ölen bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe und das Aroma weiterhin zu einem Großteil erhalten.
Wenn du also Speiseöle regional beziehen möchtest, hast du eine vielfältige Palette an gesunden, pflanzlichen Ölen zur Auswahl. Ob nussig, grasig oder kräftig im Geschmack – es lohnt sich definitiv, verschiedene kaltgepresste Öle aus deiner Region auszuprobieren, den Inhaltsstoffen mehr Beachtung zu schenken und deine auserwählten Lieblingsöle in den Speiseplan zu integrieren.