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Nachhaltig und ökologisch düngen – leicht gemacht

Dünger wird sowohl in der Land- und Forstwirtschaft als auch im Gartenbau und im eigenen, privaten Garten verwendet, um Pflanzen wichtige Nährstoffe wie etwa Stickstoff, Phosphor und Kalium zuzuführen. Diese spielen neben Wärme, Licht, Luft und Wasser in der Wachstumsphase von Pflanzen eine wichtige Rolle. Gerade im Frühling und Sommer wird gerne zu leistungsstarkem, mineralischem Dünger gegriffen, da dieser oft preisgünstig und leicht anwendbar ist. Doch welcher Dünger gilt wirklich als ökologisch und nachhaltig und ist das beste Mittel für gesunde Pflanzen?

Mineralischer vs. organischer Dünger

Mineralischer Dünger wird meist industriell und energieintensiv hergestellt, aus fossilen Mineralien gewonnen und liegt als Salz vor. Als „Kunstdünger“ wird dieser oft deswegen bezeichnet, weil bei der Herstellung verschiedene chemische Verfahren zum Einsatz kommen. Die Nährstoffe liegen beim mineralischen Dünger schon gelöst vor und sind daher schnell und direkt pflanzenverfügbar. Allerdings braucht die Pflanze die Nährstoffe auch sehr rasch wieder auf. Wenn landwirtschaftliche Felder zu stark mit Stickstoffdünger gedüngt werden, schadet das auf längere Sicht dem Klima und belastet darüber hinaus Böden und Gewässer. Als Folge einer Überdüngung entsteht nämlich Lachgas, dass 300 mal stärker als Kohlendioxid wirkt und erheblich zum Treibhauseffekt beiträgt.

Traktor bringt Dünger auf die Felder aus

Organischer Dünger enthält Rohstoffe aus tierischem oder pflanzlichem Ursprung und liegt im Verkauf etwa als Flüssigdünger oder in Pelletform vor. Bekannte pflanzliche Rohstoffe sind Bio-Müll- und Grünabfälle, zu tierischen Rohstoffen zählen beispielsweise Exkremente, Knochenprodukte wie Hornspäne, Schalen und Klärschlamm. Im Gegensatz zu mineralischem Dünger liegt organischer Dünger nicht als Salz, sondern in gewachsenen Strukturen vor. Diese Strukturen müssen zuerst von Bodenlebewesen zersetzt werden, damit die Pflanzen den Dünger überhaupt nutzen können. Grundsätzlich wirkt organischer Dünger als Pflanzendünger als auch als Bodendünger – und kann somit auch die Bodeneigenschaften verbessern. Organischer Dünger hat den Vorteil, dem Boden und den Pflanzen die nötigen Nährstoffe zu liefern und die Humusbildung zu fördern. Im Vergleich zum mineralischen Dünger besteht beim organischen Dünger weniger Gefahr der Überdüngung oder Auswaschung.

Generell ist die Wirkung eines Düngers immer auch von seiner Zusammensetzung abhängig. Auch die Bodentemperatur, Bodenfeuchte und der pH-Wert beeinflussen, wie der Dünger genau wirkt. Grundsätzlich solltest du beim Thema Dünger immer auf die speziellen Nährstoffbedürfnisse deiner Pflanzen und auf die Dosierung achten. Denn zu viel kann auch zu Überdüngung führen und deiner Pflanze damit schaden.

Nachhaltig düngen – von A wie Algen bis W wie Wurmkiste

Ein eher unbekannter, aber nährstoffreicher Bio-Dünger sind Algen. Diese können eine wichtige Rolle für Pflanzenwachstum spielen. Wenn du deinen Gartenteich reinigst, kannst du restliche Algen wunderbar dafür nutzen.

Die Brennesseljauche ist dagegen unter vielen Gärtner:innen weitaus bekannter. Die ziemlich streng riechende Jauche wird gerne sowohl als Dünger als auch zur Schädlingsbekämpfung verwendet. Eine genaue Anleitung für die Herstellung der Jauche findest du hier.

Ein Eimer voller Brennesseljauche steht zwischen Brennesseln

Ein ebenso ausgezeichneter Dünger sind kalkhaltige Eierschalen, welche sich besonders für Blumen- oder Kräuterbeete eignen.

Ein ungewöhnliches Wundermittel aus der Küche ist Gemüsewasser, welches sich als nährstoffreiches Kochwasser sehr gut als Dünger eignet. Besonders Brokkoli-, Kohl oder Spargelwasser lässt sich wunderbar als Flüssigdünger verwenden.

Besonders wirkungsvoll für Tomaten, Sellerie und Kartoffeln ist Holzasche aus dem Kamin. Worauf du aber bei diesem Thema genau achten solltest, kannst du hier im Detail nachlesen.

Als reiner Stickstoffdünger gelten Hornspäne. Diese bestehen zum Großteil aus tierischem Eiweiß und werden von vielen Biogärnter:innen geschätzt.

Person hält Box mit Kaffeesatz in den Händen

Wenn du auf Nachhaltigkeit achten und dabei auf bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen möchtest, kannst du Kaffeesatz als Dünger verwenden. Auch Pilzzüchter:innen schwören seit Jahren auf dieses in Großstädten unendlich verfügbare Düngemittel, da es einen wertvollen Nährboden für Pilze schafft. 

Bestens bekannt und allseits beliebt ist auch der gute, alte Kompost. Wenn du einen Garten besitzt, kannst du diesen selbst aus Grasschnitt, Laub und Gemüseabfällen aus der Küche herstellen. Humusreicher Kompost sorgt im Garten für gutes Pflanzenwachstum und fördert zugleich das Bodenleben.

Nicht nur Kaffee, sondern auch Tee und Bier enthalten wichtige, natürliche Nährstoffe für deine Pflanzen. In Maßen angewendet, können alte Teebeutel oder ein paar Schlucke Bier bei der Pflanzenaufzucht helfen und zur Bodenverbesserung beitragen.

Für Personen ohne Garten aber mit ausreichend Platz in der Wohnung eignet sich die Wurmkiste als praktische, bequeme und geruchsneutrale Alternative zum Komposthaufen. 

Quellen

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