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Soja – Wissenswertes über die Wunderbohne

Soja gehört wie andere Bohnen, Linsen, Lupinen und Erbsen zu den Hülsenfrüchten. Sie bildet in vielen Ländern eine wichtige Basis für die menschliche Ernährung und als Tierfutter. Als pflanzliche Eiweißquelle bringt die Sojabohne Abwechslung in den Speiseplan und landet bei immer mehr Menschen auf dem Tisch. Soja kann nicht nur vielfältig zubereitet werden, sondern ist auch besonders nährstoffreich und voll mit gesunden Vitaminen, Mineralien und Proteinen. Doch woher kommt Soja überhaupt und wie wird die Pflanze heute verwendet?

Ursprung der Sojapflanze

Die aus Asien stammende Hülsenfrucht wurde erstmal 800 bis 700 v. Chr. kultiviert. Sojasauce wurde bereits vor hunderten Jahren zuerst in China hergestellt, später nach Japan gebracht und auch Tofu spielt seit langer Zeit eine wichtige Rolle in der chinesischen Ernährung.

Europäische Reisende brachten die Sojabohne schließlich Anfang des 18. Jahrhunderts nach Europa, wo sie zuerst nur als exotische Gewürzpflanze in botanischen Gärten bewundert wurde. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Soja auch in Europa als Importware beliebt und wurde zu diesem Zeitpunkt vor allem als Sojaöl nachgefragt. Das Öl wurde einerseits in der Industrie als Schmiermittel für Maschinen und andererseits als Zusatz für Kosmetika und Seifen verwendet.

Soja als Ganzes spielte für die menschliche Ernährung in Europa damals jedoch noch keine große Rolle. Während des 2. Weltkriegs wurde Soja als wichtige alternative Eiweiß- und Fettquelle für die Lebensmittelversorgung angesehen und im deutschen Reich erstmals großflächiger angebaut. Durch den Ausbau der Viehwirtschaft stieg ab den 1950ern auch der Bedarf an Sojaschrot als Viehfutter. Nachdem die Supermacht USA zuerst zum weltweit größten Sojaproduzenten aufstieg, wurden nach und nach auch andere Länder wie Brasilien und heute auch China zu wichtigen Sojaexporteuren.

Sojabohnenschoten

Wo wird Soja angebaut?

In den letzten Jahrzehnten sind die Soja-Anbauflächen in Österreich stark gewachsen. Die beliebte Bohne wird seit einigen Jahren auch von vielen kleineren österreichischen Unternehmen angebaut, die sich etwa auf die Herstellung von Tofu oder Sojasaucen spezialisieren. Etwa 40 % der Sojaernte in Österreich wird für Lebensmittel eingesetzt und 60 % werden als Futtermittel in der Viehhaltung genutzt. In der EU werden hingegen 90 % der Sojabohnen als Futtermittel für Mastgeflügel, Schweine, Milchkühe und Legehennen verwendet und lediglich 6 % des Sojas werden zu Lebensmittel weiterverarbeitet. Auf europäischer Ebene wird in Italien am meisten Soja angebaut, global gesehen sind die USA, Argentinien und Brasilien weiterhin die größten Sojaproduzenten und Sojaexporteure.

Sojafeld

Soja – vielfältig und proteinreich

Soja wird in der Produktion entweder fermentiert oder nicht fermentiert. Durch die Fermentation von Soja können leicht bekömmliche Produkte wie etwa Tempeh, Joghurt-Alternativen, Natto, Sojasaucen und Miso-Pasten hergestellt werden.

Aber auch nicht fermentierte Produkte wie beispielsweise Edamame – also gekochte, unreif geerntete und grüne Sojabohnen – werden zunehmend in Supermärkten angeboten. Sojadrink entsteht ebenfalls nicht durch Fermentation, sondern durch das Zerkleinern der Bohnen mit Wasser. Bei Tofu handelt es sich um weiterverarbeiteten Sojadrink, der mithilfe eines Gerinnungsmittels zu einem festen Block gepresst wird. Am Ende entsteht je nach Zubereitung Seiden-, Natur- oder Räuchertofu.

Aus entfetteten Sojamehl, welches ein Nebenprodukt der Sojaölproduktion ist, können in weiterer Folge Sojagranulat und Sojaschnetzel hergestellt werden.  Sojaöl ist global gesehen ein wichtiges Pflanzenöl, welches als Futtermittel und für die chemische Industrie genutzt wird. In Österreich angebaute Sojabohnen werden streng auf Gentechnik überprüft. Die Bezeichnung „Sojamilch“ ist in der EU übrigens weiterhin verboten.

Sojabohenenschoten, Sojamilch, Sojabohnen, Tofu und Sojasauce (von links nach rechts)

Quellen

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