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Warum trägt Veganismus zum Klimaschutz bei?

In den Supermärkten findet man immer mehr vegane Produkte und auch Kund:innen, die die Welt der pflanzlichen Küche entdecken wollen. Immer mehr Menschen hinterfragen ihre Ernährungsgewohnheiten, möchten ihren Fleischkonsum reduzieren und damit ihrer Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes tun. In diesem Artikel haben wir bereits erklärt, welchen vielfältigen Möglichkeiten es gibt, sich ausgewogen vegan zu ernähren. Aber ist eine vegane Ernährung aus Umweltsicht auch die nachhaltigste Variante?

Wie wirken sich tierische Lebensmittel auf Umwelt und Klima aus?

1. Mehr Fläche für tierische Lebensmittel

Wenn sich Menschen rein pflanzlich ernähren, beziehen sie ihre Nahrungsmittel direkt von den landwirtschaftlichen Flächen. Für eine tierische Ernährung braucht es aber zuerst Futtermittel, die auf diesen Agrarflächen angebaut werden, um dann später für die Produktion von tierischen Lebensmitteln eingesetzt zu werden. Etwa 75 % der Nährstoffe, die an Tiere verfüttert werden, werden von den Tieren selbst verbraucht und ausgeschieden. Da Tiere viel Futter benötigen, um überhaupt Fleisch, Milch und Eier erzeugen zu können, geht also ein großer Teil der an die Tiere verfütterten Eiweiße und Energie für unsere Ernährung verloren. Die Produktion von tierischen Lebensmitteln verbraucht also viel mehr Fläche als die Herstellung von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Große Flächen werden europaweit und global für den Futtermittelanbau genutzt.

Maismonokultur

2. Treibhausgase durch die Tierhaltung

Die Tierhaltung trägt maßgeblich zu direkten, klimaschädlichen Treibhausgasemissionen bei. In der Gülle und bei der Verdauung von Rindern, Schafen und Ziegen wird das Treibhausgas Methan gebildet, das um ein Vielfaches stärker klimaerwärmend wirkt als CO2. Zudem entsteht bei der Lagerung von und Düngung mit Wirtschaftsdüngern das klimawirksame Lachgas. Weitere Treibhausgasemissionen kommen durch die Düngung der Futtermittelflächen, die Rodung von Wäldern und durch die Entwässerung von Mooren hinzu. Global betrachtet ist die Nutztierhaltung für etwa 15 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausemissionen verantwortlich.

Mehrere Kühe

3. Verlust von Biodiversität

Ein hoher Fleischkonsum bedeutet auch, dass viele europäische Länder Futtermittel aus dem Ausland importieren müssen, um die Nachfrage decken zu können. Besonders in Südamerika werden viele Wälder gerodet, um dort neue Ackerflächen für den Sojaanbau zu schaffen. Aber auch in Europa werden Wälder gerodet, Moore entwässert und andere wertvolle Flächen zerstört, um Futtermittel anbauen zu können. Dies hat längerfristig negative Folgen für die Biodiversität.

Vegane Ernährung entlastet das Klima

Durch die Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise könnte man zwischen 38 und 52 % der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen einsparen und den Flächenfußabdruck deutlich verringern. Wer sich vegan ernährt, belastet laut WWF durch seine Ernährung – im Vergleich zur omnivoren oder vegetarischen Ernährung – das Klima am wenigsten und schützt die Artenvielfalt durch den Erhalt von wichtigen Ökosystemen.

Ein fleischfreies oder fleischärmeres Szenario bedeutet übrigens nicht, dass es zu wenig Nahrung für uns Menschen geben wird –  denn beim Verzicht auf tierische Produkte könnten zukünftig auch freiwerdende landwirtschaftliche Nutzflächen für eine Umstellung auf Biolandwirtschaft und für den Anbau von pflanzlichen Eiweißquellen für den direkten Verzehr genutzt werden.

Die einfache Faustregel für eine nachhaltige Ernährung in Zeiten von Klimakrise lautet also: Mehr Fokus auf pflanzliche Lebensmittel, Bio-Lebensmittel bevorzugen und tierische Lebensmittel sowie Lebensmittelabfälle reduzieren.

Hände halten unterschiedliches Gemüse

Quellen

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