Viele Menschen halten virtuelles Geld für eine gute und faire Alternative zum klassischen Finanzsystem. Auf der anderen Seite gibt es jede Menge Kritik an Bitcoin und co. wegen der fragwürdigen Klimabilanz. Weltweit verbraucht das Generieren der Kryptowährung Bitcoin mehr Strom als viele große Länder wie etwa Pakistan und belastet damit Umwelt und Klima. Doch wie nachhaltig ist die digitale Währung eigentlich?
Bitcoin – So funktioniert die digitale Währung
Bitcoin wurde im Jahr 2008 konzipiert und ist eine digitale Währung, aber auch ein Zahlungssystem. Das Geldsystem funktioniert dezentral ohne Banken als Koordinationsstelle. Stattdessen laufen die Geschäfte mithilfe der sogenannten Blockchain, also einer großen Datenbank, die aus einer wachsenden Anzahl an Datenblöcken besteht. Das Besondere bei Kryptowährungen ist, dass Transaktionen zwischen Personen, die sich nicht kennen, vollkommen sicher stattfinden können. Um Kryptowährungen, wie etwa Bitcoin, zu generieren, wird ein großes, weltweit zusammenhängendes Datennetzwerk benötigt. Beim sog. Bitcoin-Mining werden neue Bitcoin erzeugt und der Bitcoin-Blockchain angehängt. Das geschieht durch Bitcoin Miner, die spezielle Hard- und Software verwenden und für ihre Rechenleistung eine Belohnung – den sogenannten Block-Reward – erhalten, der wiederum in Bitcoin ausgezahlt wird.

Umweltbilanz der Kryptoindustrie
Es braucht hohe Rechnungsleistungen und enorme Mengen an Energie, damit jede Transaktion verifiziert werden kann und ein Datenblock erzeugt wird, der dieser Blockchain hinzugefügt wird. Laut Studien kam in den Jahren 2020 und 2021 zwei Drittel des Mining-Stroms aus fossilen Energiequellen wie Kohle und Erdgas. Nur etwa 16 % des Strombedarfs wurde durch Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle abgedeckt. Die digitale Währung verursacht laut Forschungen mehr Klimaschäden als die weltweite Rindfleischproduktion.
Neben dem hohen Energieverbrauch gehört auch E-Abfall zu den größten Nachhaltigskeitsherausforderungen. Ältere Ausrüstung wird durch immer neuere und effizientere Mining-Hardware ersetzt, was zu immer größeren E-Abfällen führt. Außerdem ist der Wasserverbrauch von Bitcoin enorm und die digitale Währung könnte den Trinkwassermangel in manchen trockenen Regionen der Welt noch weiter verschärfen.

Nachhaltige Maßnahmen
Um diesem Problem entgegenzuwirken, könnte man Bitcoin-Schürfanlagen in Regionen bauen, in denen es nicht so heiß ist. Eine weitere Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit in der Kryptoindustrie wäre die Verwendung von mehr Energie aus erneuerbaren Quellen, wie Wind- oder Sonnenkraft.