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Ozeane in der Krise – Wie können wir unsere Meere schützen?

Unsere Ozeane bedecken etwa 70 Prozent der gesamten Erdoberfläche, sie sind essentielle Ökosysteme und wahre Hotspots der Artenvielfalt. In unseren Weltmeeren tummelt sich erstaunlich viel Leben und vieles davon ist nach wie vor wissenschaftlich unentdeckt. So wissen wir bereits mehr über die Mondoberfläche als über die Tiefsee.

Das machen die Meere für den Planeten und für uns

Der Schutz unserer Ozeane ist ein wichtiger Teil des Naturschutzes. Tiere und Pflanzen in den Meeren binden große Mengen an Kohlenstoff und haben somit eine Pufferfunktion für den CO2-Haushalt der Erde. Die Ozeane nehmen ungefähr 50 mal so viel Kohlenstoff auf wie die Atmosphäre. Der globale Klimahaushalt wird also zu einem großen Teil durch die Wassermassen in den Ozeanen bestimmt. Das Meer versorgt uns mit Wasser, Sauerstoff und ist darüber hinaus die größte Nahrungsquelle weltweit, da sich Milliarden von Menschen von Meerestieren ernähren.

Fische im Meer

Was gefährdet unsere Meere?

Folgen der Klimakrise

Unsere Meere nehmen also enorme Mengen an CO2 auf und speichern somit etwa gleich viel Kohlendioxid wie Pflanzen an Land. Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen und somit besteht die Gefahr, dass Meere zukünftig nicht mehr so viel CO2 aufnehmen und speichern können. Daneben beeinflussen auch durch den Klimawandel veränderte Winde die Ozeanzirkulation. Das hat zur Folge, dass das Tiefenwasser zunehmend an die Wasseroberfläche gelangt und somit weniger CO2 aufgenommen werden kann.

Eine andere Folge des Klimawandels ist die sogenannte Versauerung der Ozeane. Dabei verändert sich der pH-Wert des Meerwassers, was wiederum zu Beeinträchtigungen im Wachstum und in der Fortpflanzungsfähigkeit von Lebewesen führen kann. Man spricht in diesem Zusammenhang auch oft vom „Korallensterben“: Tiere mit kalkhaltigen Schalen und Skeletten sind besonders von dieser Veränderung betroffen. Aber auch Plankton, welcher die Grundlage im Nahrungsnetz darstellt, wird von der Versauerung beeinflusst.

Das globale Klimasystem reagiert langsam und so wird auch bei einer Begrenzung der CO2-Emissionen ein Anstieg des Meeresspiegels zu erwarten sein. Damit werden zahlreiche Küstenbewohner:innen auf der ganzen Welt von Sturmfluten und Überschwemmungen betroffen sein. Durch das Schmelzen der Gletscher wird der Meeresspiegelanstieg noch weiter beschleunigt.

Ein Eisberg schmilzt in der Antarktis

Folgen von Plastikverschmutzung und Fischerei

Meere sind außerdem vom sinkenden Sauerstoffgehalt des Wassers, von Verschmutzung durch Unmengen an Plastikmüll und von Überfischung durch die globale Fischerei betroffen. Besonders größere Meeressäuger, wie Wale, Delfine oder Meeresschildkröten sind durch die Plastikverschmutzung gefährdet. Auch Mikroplastik gelangt über verschiedene Wege in die Umwelt und somit auch ins Meer, wie wir bereits in diesem Artikel berichtet haben. Das im Meer treibende Plastik formiert sich zu riesigen Plastikstrudeln, wie etwa dem bekannten „Great Pacific Garbage Patch“ im Pazifik, und zieht dabei viele Bakterien und Umweltgifte an.

Was wir für unsere Meere tun können

Die Klimakrise, die Verschmutzung durch Plastikmüll, Ölbohrungen, der Schiffsverkehr zahlreiche weitere Entwicklungen gefährden die Artenvielfalt und führen zu tiefgreifenden Veränderungen in unseren Meeren. Ohne weitreichende Schutzmaßnahmen könnten große Teile unserer Meere unbewohnbar werden.

Der Erhalt der Meere hängt unter anderem stark davon ab, wie viel CO2 die Menschheit in Zukunft emittieren wird und ob die Errichtung von Schutzgebieten gelingen wird. Meeresschutzgebiete sind ein effektives Werkzeug, um die Meere vor schädigenden Einflüssen zu bewahren und um Nachhaltigkeitsziele in den Meeren umzusetzen. In den nächsten fünf Jahren, also bis 2030, sollten mindestens 30 % der Meere als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Daneben ist es aber auch notwendig, dass wir unsere Meere auf nachhaltige Art und Weise nutzen, indem wir weniger Fisch konsumieren, nachhaltige Fischerei unterstützen und Wegwerfplastik verbieten. Wenn du dich über nachhaltigen Fischkonsum informieren möchtest, findest du im aktuellen  WWF Fischratgeber für Österreich nützliche Informationen und Tipps dazu.

Quellen

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